horst schwickerathLiebe Leserinnen und Leser,

Mit dieser Ausgabe feiert das AJ seinen 20. Geburtstag. Passiert ist in den Jahren viel – natürlich wie bei jedem von uns. Gedacht hätte ich das nie, aber wie so oft, kommt im Leben alles anders als man es denkt. Nun gilt es tatsächlich 20 Kerzen auszupusten …


Im Juli schaute die Welt nach Brasilien, um ihre Fußball-Helden zu feiern. Ich habe früher selbst gegen den Ball getreten, wenn ich heute aber die Zuschauer in den Stadien sehe, dann habe ich das Gefühl, dass mir ein Gen fehlt. Mir ist dieses Spektakel nicht klar, was feiert man auf den Rängen? Warum freuen sich die Einen und warum betrübt es die Anderen – manche brechen sogar in Tränen aus. Mir schwant, dass die Cäsaren, als sie Arenen erbauten, um das Volk mit „panem et circenses“ zu unterhalten, nur dessen Lenkbarkeit im Sinne hatten – die Cäsaren aber bereits viel von der menschlichen Psychologie verstanden haben. Damals dürften die Zuschauer sogar noch den Daumen recken oder senken … um mit der Ablehnung sogar noch einen indirekten Todesstoß ausführen zu lassen. Was unterscheidet die auf den Rängen tobenden Menschen von den daumensenkenden Zuschauern in den Arenen? Warum diese körperliche Reaktion? Ist der Mensch nicht ausgelastet? Er schaut aber gleichzeitig weg, wenn es Tote in den sogenannten Krisengebieten gibt.
Reife und Kultur … oder doch nicht, ist etwa Monsieur Hollande unser neuer Cäsar?  


Andere Zeiten haben unsere Gattung robuster gesehen - Der Mensch ist nichts fest Definiertes, er entwirft sich selbst. Die Marschrouten der römischen Legionen haben Leistungen vorausgesetzt, die wir in unserer heutigen Zeit nur Olympiasiegern zutrauen. Oder noch zwei Tausend Jahre früher wurden in Ägypten Gräber aus riesigen Steinquadern erbaut – deren Transport und Aufbau uns allein in der Vorstellung noch heute Kopfschmerzen bereitet. Das aber sind Gedanken, die einem nur als gesunder Mensch gefallen möchten, denn wenn ein Zahn schmerzt, dann sind wir heilfroh um die archaische Entfremdung und dem modernes Equipment einer Zahnarztpraxis.


Nach dem Erscheinen einer neuen Ausgabe werde ich ab und zu gefragt: „Warum steht von unserer Veranstaltung eigentlich nichts im neuen AJ?“ Die Antwort ist einfach: Dieses Journal wird nicht wie eine Tageszeitung am Vortag erstellt. Der sogenannte Umbruch – also der Ausbau des Journals mit der Platzierung der Beiträge – geschieht bereits gute zwei Wochen zuvor. Folglich können Berichte über Veranstaltungen, die nach diesem Umbruchtermin – aber noch vor dem Erscheinen des neuen AJ‘s – liegen, auch erst in der nächstfolgenden Ausgabe enthalten sein.
Weiterhin möchte ich eine weit verbreitete Fehlinterpretation aufklären: Redaktionsschluss-, Anzeigenschluss- und Erscheinungstermin. Für die Zusendung von Beiträgen und Terminhinweisen ist der Redaktionsschluss von Bedeutung. Aber Achtung: Dieses Wort wird häufig missverstanden! Es heißt nicht „einziger möglicher Tag, um den Medien Presseinformationen zukommen zu lassen“,
sondern „allerletzte Möglichkeit, um uns Informationen zukommen zu lassen.“
Wer auf „Nummer sicher“ gehen will, dass seine Informationen die gewünschte Aufmerksamkeit findet, sollte seine Beiträge schon deutlich vor diesem Termin an die Medien geben. Gerade in einem so lebendigen Zirkel, dass das AJ versucht abzudecken, ist eine Terminierung und Einhaltung dieser, oft ein unlustiges Spiel. Daher kann selbst die Zusendung von Beiträgen am Tag des Redaktionsschlusses für eine Berücksichtigung schon zu spät sein.
In der Hoffnung, dass wir wieder die richtige Themenauswahl getroffen haben, um Sie bestmöglich über das Aikido zu informieren, wünsche wir Ihnen gute Unterhaltung mit dieser Ausgabe …



     Die  Mannschaft und Ihr Horst Schwickerath

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