Horst Schwickerath

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

vor Kurzem habe ich die Ukraine besucht, um mir einen kleinen Eindruck dieses Landes zu verschaffen. Die Einzelheiten, vor allem was das Aikido angeht, können Sie in der Märzausgabe lesen. Wir werden in naher Zukunft auf unserer EU-Seite eine sechste Sprache anbieten, dieses wird nicht Ukrainisch sondern Russisch sein – der Unterschied, so lies ich mich aufklären, sei nicht sehr groß, aber so für mehr Menschen erreichbar (was mir allerdings nicht logisch erscheint). Also werden wir demnächst eine „Russische Webseite“ haben.

Die Texte dafür bekommen wir von dem Redakteur Dmitrij Domin, der mich schon Anfang des Jahres um Kooperation bat. Er ist ein Freund des Karatesports, Professor an der Universität von Kharkov, und gibt monatlich das Ukrainische „Art Martial Journal“( www.martial-arts.com.ua) heraus. Die Aikido Artikel erhalten wir für die Veröffentlichung in Deutsch und Russisch. Voilà!

Am Sonntag, den 21. November fand in Paris zum vierten Mal die traditionelle Nacht der martialischen Künste statt. Diese vierte Veranstaltung hatte ein besonderes Thema, welches das kürzliche Ableben von Tamura Sensei beinhaltet.

15 internationale Experten aus Frankreich, aber auch aus China und Japan präsentierten Aikido, Ba Gua, Iaido, Ikken, Jodo, Wing Chung und weitere Kampfkünste. Aikido wurde präsentiert durch: André Cognard, Bernard Palmier, René Van Droogenbroeck (VDB), Toshiro Suga, Jaff Raji, Philippe Cocconi, Brahim Si Guesmi, Daniel Toutain, Hervé Dizien. 11 der 15 Experten praktizierten unter Tamura, so zeigte ihre Demonstration eine Huldigung an Tamura Sensei.

Von 9 bis 17 Uhr konnte in drei Sälen trainiert werden – was einige hundert Aikidoka auch nutzten. Die Vielfalt der unterschiedlichen Aikidostile wurde von allen Teilnehmenden als Besonderheit hervorgerufen, „denn sonst hat man selten die Möglichkeit so komprimiert in andere Aikidostile hineinzuschnuppern …“.



Ab 18 Uhr wurde im Zentralsaal mit der Demonstration aller Budoarten begonnen – dieses wurde mit einer Tonbild-Vorführung, welche Tamura Sensei gewidmet war, auf einer überdimensionalen Leinwand untermalt. Es wurden einige Interviews über Tamura gezeigt, so wie sein Unterricht im Dojo von Bras. Wiederholt wurden die Filmsequenzen, mit der ihm typischen Ausführungen der Aikidotechniken, gezeigt.

Interessant war für mich, in verschiedenen Sälen zu hören und zu sehen : „das hat Tamura so gezeigt“... oder „das wurde von ihm so ausgeführt“. Schön das Tamura Sensei von so vielen verstanden worden ist.

Am 4. September fand neben dem Shumeikan Dojo in Bras eine traditionelle japanische Huldigung für Tamura Sensei statt, an der Hunderte von Trauergästen teilnahmen. Besonders ergreifend war die Rede von Tamuras Schwester, ihre tiefgreifende Erregung übertrug sich wohl auf alle Anwesenden.

Mein eigenes Erlebnis der besonderen Art, hatte ich am 13. Juli bei der Beerdigung im Krematorium von Aix-en-Provence. Ich stand mitten in einer Trauergemeinschaft, mit meinem Fotoapparat, verfluchte mich und die Welt und fühlte mich mehr als nur fehl am Platz – der Paparatzzo, muss ein dickes Fell haben …

Durch die beiden Todesfälle, Sugano und Tamura Sensei, sind wir ein wenig aus dem Tritt gekommen… An Interviews mangelt es nicht, diese stauten sich sogar etwas.

Über die bewegte Geschichte des Aikido in Marokko können Sie im weiteren Verlauf lesen, wir müssen aber den Daten und einigen Ungereimtheiten noch weiter auf den Grund gehen. Für Ende Februar ist ein Interview mit M. Alaoui Sensei, aus Casablanca vorgesehen – wir hoffen auf größere Klarheit.

Das AJ möchte sich herzlich für die vielen Reportagen bedanken, die Sie uns sandten. Ich bitte Sie aber zu verstehen, dass wir, auch in Ihrem Interesse, die Texte nun ein wenig „bearbeiten“ werden. – denn allzu oft leiden die Texte an einem, zwar netten aber unspannenden Jargon. So möchten wir den, durch mein falsches Verhalten mittlerweile einwenig eingefahrenen „Forumcharakter“, aus dieser Sparte herausziehen – Ihr Einverständnis vorausgesetzt.

Wir bitten um Verständnis, dass wir Leserbriefe nur veröffentlichen können, wenn diese seriös Inhaltlich und in einer anpassenzen Kürze sind.

Wir wünschen allen unseren Lesern frohe Feste zum Jahresende und für 2011 viele Ukemi und eine glückliche Entwicklung auf dem Weg.




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