VDB in Österreich


René in seinem Dojo in Le Havre.

VDB – diese Abkürzung zeigt schon, worum es geht. Der Name Van Droogenbroeck ist lang, leicht falsch zu schreiben und – wie spricht man ihn jetzt richtig aus? Machen wir es doch so wie die meisten Franzosen im Aïkido: Sagen wir VeDeBe. Und die Abkürzung VDB ist praktisch, weil sie oft in Lehrgangsausschreibungen vorkommt.


 


Sein Ruf. René Van Droogenbroeck, diesem Namen gehen Gerüchte voraus. Erinnert sei an das Video von der budo-Gala aus Bercy und an das Donnerstagstraining in Le Havre. Und er hat auch eigene jo-katas. Das schaut nicht gerade nach einem gemütlichen Entspannungswochenende aus.


 


Verwirrung! Wer das erste Mal René, VDB, als uke begegnet, den wundert zunächst, dass er kleiner ist, als er aus gehöriger Distanz beim Vorzeigen aussieht. Dieser Eindruck verwischt sich jedoch sehr schnell, weil plötzlich etwas passiert: schnell, präzise und ernst. Hier gibt es


keine Geschenke, kein Schummeln und Zaudern. Ukemi ist der einzige, weil zwingende Ausweg. Beim ersten Mal, beim zweiten und bei allen weiteren Versuchen.


 


Sein Alter. Wie alt ist er wirklich? 50? 60? Allein vom Aussehen her erhält man keine klare


Antwort: wache Augen und ein riesiger Schnurrbart. Er sieht eher wie 50 aus, auch was


seine Dynamik im Dojo betrifft. Ja, um die 50 muss er sein, er ist also ein Mann im besten Alter. Aber hat er nach 40 Jahren Aïkido nicht den 7. Dan verliehen bekommen? Doch, genau, also irgendetwas stimmt da nicht. Der muss also doch mindestens 60 sein. Wirklich? Liegt das am Aïkido? Mehr als 40 Jahre Aïkido. 1964 hat er mit Aïkido begonnen, mit 24 Jahren. Dass man sich so verschätzen kann!


 


Sein Französisch. Die Erklärungen kommen in Französisch. Seine Worte beim Vorzeigen sind klar und präzise erläuternd. Heinz Reiter übersetzt gleich auf Deutsch. Dass es bei der Umsetzung der Worte manchmal etwas dauert, muss an mir liegen. Aber irgendwie ist das Zuhören gar nicht so wichtig.


Zuschauen, schauen, noch genauer schauen und üben, das ist die Devise. Und dann steht er


schon bei uns und zeigt vor, geduldig, aber fordernd, und das steckt an. Also weitermachen. Erst am Abend beginnen die Handgelenke zu schmerzen.


 


War es das wert? Auf jeden Fall!

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